Ein Käfig voller Narren
Komödie von Jean Poiret
Kaum haben sich Ihre Lachmuskeln von unserem „Dinner für Spinner“ erholt, legen die Bohemians für Sie nach und bleiben dabei französisch: Francis Veber schrieb nicht nur köstlich-amüsante Bühnenperlen, sondern auch das Drehbuch zu der Verfilmung des Theaterstücks „Ein Käfig voller Narren“, der Komödie seines Kollegen Jean Poiret.
Und so heißen wir Sie willkommen im „Narrenkäfig“, einem exqusiten Nachtclub von St. Tropez, in dem der Besitzer Georg jeden Abend die Puppen tanzen läßt. Der Star unter den Drag Queens des Etablissements ist sein langjähriger Lebensgefährte Albin, der dem Publikum jeden Abend als „Zaza“ die Ehre gibt. Aus Georgs einzigem Tête-à-Tête mit einer Frau vor 20 Jahren stammt sein Sohn Laurent, der liebevoll von ihm und Albin großgezogen wurde.
Nun will Laurent heiraten, und zwar ausgerechnet Muriel, die Tochter eines erzkonservativen Politikers. Kaum bleibt den beiden Vätern Zeit, diesen Schock zu verdauen, da trifft sie schon der nächste Schlag: die Schwiegereltern in spe reisen an, um die Eltern ihres zukünftigen Schwiegersohnes kennen zu lernen. Laurent bittet daraufhin seinen Vater Georg, seine Homosexualität samt Lebensgefährten Albin zu verbergen, da er sonst um sein zukünftiges Glück fürchten muss. Nach anfänglicher Weigerung und tränenreichen Ausbrüchen Albins, kommt man zu dem Entschluss, Albin als Onkel von Laurent auftreten zu lassen. Die Wohnung wird „entschwult“ - ebenso wie der Hausdiener Jakob – sonst eher als Jospehine Baker unterwegs, soll er sich - wie alle anwesenden „Herren“ - nun möglichst wie John Wayne benehmen. Als Laurent hinter dem Rücken seines Vaters seine ihm bisher unbekannte Mutter Simone einläd, die als „echte Frau“ das Bild der traditionellen Heile-Welt-Familie retten soll, spitzt sich die Lage weiter zu. Doch Simone verspätet sich zum Abendessen mit den Schwiegereltern und so beschließt Albin spontan, die Rolle der Mutter zu übernehmen. Es kommt, wie es kommen musste: die verzweifelten Versuche, ihre eigentliche Identität zu verhüllen, treiben die peinlichen Situationen nur auf die Spitze und die Katastrophen überschlagen sich, als Simone doch noch auftaucht und spontan als Hausmädchen ausgegeben werden muss…
Ein Käfig voller Narren ist nicht nur eine amüsante Komödie, sondern ein Plädoyer für Toleranz, das in dem Jahr, indem die gleichgeschlechtliche Ehe endlich auch in Deutschland möglich wird und gleichzeitig konservative Kräfte in Europa immer mehr erstarken, aktueller nicht ausfallen könnte. Die Botschaft ist auch hier klar: am Ende siegt Liebe über Vorurteile und Ignoranz – auch das macht den „Tuntenkäfig“ - so die wörtliche Übersetzung von „La Cage aux Folles“ - zu einem absoluten Kultstück, das auch als Film und Musical verdiente Erfolge feierte.
Aufführungsrechte: Verlag Felix Bloch Erben, Berlin / www.felix-bloch-erben.de
Rolle | Besetzung |
Albin | Markus Bill |
Georg | Gerhard Wagner |
Jakob | Michael Ensminger |
Laurent | Matthias Dietzen |
Simone | Nadine Fleckinger |
Tabaro | Volker Meyer |
Mercedes | Dennis Dittgen |
Eduard Dieulafoi | Jochen Sauer |
Camille Dieulafoi | Carina Schneider |
Muriel Dieulafoi | Ida Morsch |
Technik | Nicolas Schneider |
Ausstattung & Bühnenbild | BC, Gunter Klein & Yves Zahn |
Fotos & Layouts | Sandra Klein |
Regieassistenz | Carina Schneider |
Inszenierung | Sandra Klein |